Quartalsrekord: Dax-Konzerne machen so viel Umsatz wie nie zuvor
Die Dax-Schwergewichte strotzen vor Kraft: Deutsche Großkonzerne haben laut Studie so viel Umsatz erzielt wie noch nie in einem zweiten Quartal. An der Spitze liegen gleich zwei Autohersteller. Wie hat sich der Euro gegenüber Dollar und Yen entwickelt? Im August 2011 kostete ein Euro noch etwa 1,45 Dollar. Mittlerweile notiert die Gemeinschaftswährung bei rund 1,23 Dollar. Auch gegenüber der japanischen Währung schwächte sich der Euro ab – von rund 110 Yen auf circa 96 Yen. "Gegenüber dem Dollar liegt der Euro damit etwa im Durchschnitt seit seiner Einführung", sagt Euro-Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Keine dramatische Entwicklung also, und doch sind die Folgen für Unternehmen schon spürbar. Warum profitieren einige Unternehmen von der Euro-Abschwächung? Produkte "Made in Germany" werden außerhalb der Euro-Zone durch den Währungsfaktor tendenziell billiger. Das macht sich vor allem für Unternehmen bezahlt, die viel in Drittländer exportieren. Beim weltgrößten Chemiekonzern BASF schlugen Währungseffekte beim Umsatzzuwachs im zweiten Quartal mit 5 Prozent positiv zu Buche. Die Geschäfte des Chemie- und Pharmariesen Bayer brummten auch dank eines "sehr vorteilhaften" Währungsumfeldes. "Der schwache Euro verbessert die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Produzenten im Euro-Raum gegenüber Konkurrenten in den USA, China, Japan oder Südamerika. Dies gilt sowohl für die deutschen Chemieunternehmen als auch für unsere industriellen Kunden in Europa", sagt Henrik Meincke, Chefvolkswirt des Verbands der Chemischen Industrie (VCI). Auch deutsche Autobauer, die im großen Stil hierzulande produzierte Wagen außerhalb der Euro-Zone verkaufen, profitierten im ersten Halbjahr von der schwächeren Gemeinschaftswährung. Dem BMW-Konzern halfen Währungseffekte, das operative Ergebnis um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag zu verbessern. Und das, obwohl die Münchner auch in Übersee produzieren und auf diese Weise Währungsschwankungen zum Teil ausgleichen. Welche negativen Folgen hat ein schwächerer Euro? Auf der Kostenseite kann die Entwicklung die Unternehmen empfindlich treffen. Rohstoffe wie Erdöl werden in Dollar abgerechnet. Der Einkauf wird also teurer. Das bekommen unter anderem die Airlines zu spüren. So stieg der Kerosin-Aufwand der Lufthansa im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 3,57 Milliarden Euro, dazu trug auch der schwächere Euro einen guten Teil bei. Die negative Seite der Euro-Abschwächung bekam auch die Deutschen Bank spüren. Kosten, die in Dollar und Britischen Pfund anfielen, stiegen umrechnungsbedingt und drückten im zweiten Quartal auf den Gewinn. Die Chemieindustrie, deren wichtigster Rohstoff Öl ist, spürt zwar die hohen Kosten, doch die Vorteile des Währungseffektes überwiegen noch. "Unter dem Strich ist der schwache Euro für die deutsche Chemie positiv", sagt Meincke. Welche Faktoren spielen noch eine Rolle? "Der Euro begünstigt die Geschäfte der deutschen Elektroindustrie zwar mehr als es eine knallharte D-Mark heute täte", sagt der Chefvolkswirt des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) Andreas Gontermann. Wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit der Konzerne auf dem Weltmarkt seien vor allem aber ihr technologisches Know-how und die Qualität der Produkte. Nach Berechnungen des Münchener Ifo-Instituts haben die deutschen Exporterfolge dazu geführt, dass der Überschuss in der Leistungsbilanz in diesem Jahr größer ausfallen wird als in jedem anderen Land – einschließlich China. Sollte sich die Weltwirtschaft allerdings deutlich abkühlen, oder sie – wie nach der Lehman-Pleite – in eine Rezession stürzen, nützt der Währungsvorteil auch den exportorientierten deutschen Firmen wenig. Wie geht es weiter? "Im Trend wird der Euro weiter nach unten gehen", sagt Euro-Experte Leuchtmann. Bis Jahresende sieht er den Euro etwa bei 1,20 Dollar. "Mittelfristig entscheidend ist, ob globale Investoren Bundesanleihen auch in Zukunft als sicheren Hafen einschätzen". Sollten die Anleger in US-Bonds flüchten, "dann kommt auch der Euro stärker unter Druck". Devisenexperten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sehen dagegen wachsende Chancen für eine Euro-Stabilisierung angesichts der vor sich hindümpelnden US-Konjunktur. "Möglicherweise blickt der Devisenmarkt im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfes verstärkt auf die Probleme der USA." Quelle: dpa
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: semenivanov88 (15.08.2012)
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