Massaker angekündigt: Terrorist veröffentlicht vor der Tat Manifest
Der Todesschütze von Norwegen, Anders B., hinterließ nach Informationen von "Welt Online" ein schriftliches, 1500 Seiten starkes Manifest in englischer Sprache, in dem er seine Weltanschauung präsentiert. Das Dokument stellte der Täter, Anders B., vor wenigen Tagen online.
Die Authentizität kann nicht bestätigt werden, gilt aber als wahrscheinlich, da der Terrorist bereits im vergangenen Jahr eine E-Mail Adresse mit ähnlichem Titel benutzte. Zudem tauchte ein Video auf der Plattform Youtube auf, dass vermutlich von B. stammt und ein Trailer sein soll, der den Kulturkampf in Europa beschreibt.
In dem englischsprachigen Manifest bezeichnete sich B., der ein englisches Pseudonym verwendete, als Tempelritter. Das Dokument, das "Welt Online" vorliegt, trägt den Titel "2028 - Eine Europäische Unabhängigkeitserklärung" und enthält eine Analyse der politischen und gesellschaftlichen Situation Europas und Bs. Wunsch, eine bewaffnete kulturelle Revolution einzuleiten, um eine Islamisierung und den Kommunismus einzudämmen. Unterzeichnet ist es mit "Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels".
"Wir müssen den Multikulturalismus zerstören, ihn auflösen, ihn deligitimieren und seine selbstzerstörerische Utopie sichtbar machen", schreibt B. in dem Dokument, "Nicht alle Kulturen sind gleichwertig. Einige Kulturen sind besser als andere, einige sind unsere Freunde, einige unsere Feinde." Der Multikulturalismus sei zerstörerisch wie eine Droge, so B. Er vernichte das Herz und die Seele des Menschen.
Muslime in Allianz mit Multikulturalisten, in erster Linie Marxisten, seien dabei, die europäischen Kulturen zu unterwandern und zu zerstören, schreibt Breivik. Eine Deportation von Muslimen werde dennoch auch von vielen islam-kritischen Autoren nicht in Erwägung gezogen. "Wenn diese Autoren zu ängstlich sind, eine konservative Revolution und bewaffneten Widerstand zu propagieren, dann müssen dies andere Autoren tun."
Mit Bestürzung reagierten deutsche Politiker auf das Blutbad in Norwegen: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Wir fühlen die Erschütterung genauso wie die Menschen in Norwegen. Klar ist, dass wir alle, die an Demokratie und friedliches Zusammenleben glauben, solchen Terrorismus, womit auch immer er begründet wird, scharf verurteilen müssen." Merkel rief dazu auf, gemeinsam gegen Ausländerfeindlichkeit und Hass einzustehen. Nach ersten Erkenntnissen sei der Hass auf Andersartige das Motiv für die Anschläge gewesen. "Dieser Hass ist unser gemeinsamer Feind." Bundespräsident Christian Wulff drückte König Harald von Norwegen in einem Telegramm seine Anteilnahme aus. Mit Entsetzen und Bestürzung habe er von den verheerenden Anschlägen erfahren, bei denen so viele Menschen ums Leben gekommen sind oder verletzt wurden, hieß es in dem Schreiben. "Ich möchte Ihnen, auch im Namen meiner Landsleute, meine tief empfundene Anteilnahme aussprechen. Deutschland und die Deutschen stehen in dieser schweren Stunde fest an Ihrer Seite." Außenminister Guido Westerwelle (FDP) verwies darauf, "dass auch wir in Europa wachsam sein müssen gegenüber Terrorismus und terroristischen Anschlägen". Die genauen Hintergründe seien zwar noch unklar, dennoch gebe es keinerlei "Rechtfertigung für solche barbarischen Taten", sagte er. Er fügte hinzu: "Wir trauern um die Opfer und wir stehen auf der Seite des norwegischen Volkes." Grünen-Chef Cem Özdemir sagte, solle sich ein rechtsextremer Hintergrund bestätigen, zeige sich einmal mehr, „dass unsere freie Gesellschaft entschieden gegen diese menschenverachtende Ideologie vorgehen und sie bekämpfen muss. Das gilt für Norwegen genauso wie für Deutschland." Er hoffe, dass die norwegischen Behörden die Hintergründe rasch aufklären könnten, "damit aus den Erkenntnissen die Lehren gezogen werden können, dass sich solch eine Tat nie mehr wiederholt". Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel schrieb an den norwegischen Premier Jens stoltenberg: "Im Namen der Deutschen Sozialdemokratie – aber auch ganz persönlich – möchte ich meine Bestürzung und tiefe Trauer zum Ausdruck bringen. Ich bin erschüttert über den Tod so vieler unschuldiger Menschen." Gabriel schrieb auch im Namen von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier weiter: "Wir trauern mit allen europäischen Sozialdemokraten um unsere getöteten Freunde, unsere Anteilnahme gilt deren Angehörigen und Familien." Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) rief in der "Passauer Neuen Presse" auch in Deutschland zu erhöhter Wachsamkeit auf, betonte aber zugleich: "Dennoch ergibt sich daraus für Deutschland derzeit keine neue Lage". Der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU), mahnte zur Besonnenheit. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Bosbach: "Der Anschlag von Oslo ist kein Anlass für eine grundlegende Neubewertung der Sicherheitslage in Deutschland." Es wäre verfrüht, jetzt von einer erhöhten Terrorgefahr zu sprechen. Quelle: dapd/dpa
B. selbst bezeichnet sich in seinem Manifest als revolutionären Patrioten. "Wenn ich mich vor zwölf Jahren getroffen hätte, hätte ich sicher gedacht, ich wäre ein extremistischer, paranoider Idiot, der an Verschwörungstheorien glaubt."
An einer Stelle des Manifests, erklärt der Autor die "Beschreibung der Bedingungen zur Kapitulation" an verschiedene europäische Regierungen. Er spreche im Namen des "National Resistance Movements of Western Europe". Bis zum 1.Januar 2020 sollen alle europäischen Regierungen vor dieser nationalistischen Front kapitulieren und eine Reihe von Bedingungen erfüllen.
Zu lesen ist dort u.a. von der Einrichtung nationaler Tribunale und der Abschaffung der Herrschaftsformen. Kein europäischer Staat, auch nicht Norwegen, sei demokratisch. Marxisten und Multikulturalisten seien in Politik und Medien dominierend. Die Europäische Union (EU) müsse abgeschafft werden, ein patriotisches Militär in den einzelnen Ländern müsse geschaffen werden, alle Muslime müssten in das Land ihrer Herkunft deportiert werden, eine europäische Geburtsrate eingeführt werden, die NATO müsse Serbien für Kriegsschäden kompensieren.
Für Europa schlägt B. die Abschaffung der Massendemokratie und die Einführung des "Russischen Systems der administrativen Demokratie" vor. Nur der gewaltsame Widerstand, der bewaffnete Kampf, könne die Europäer retten, schreibt B. weiter: "Gewalt ist die Mutter des Wandels". Zu diesem Zweck müssten militärische Zellen nach Vorbild der Tempelritter aufgebaut werden, um Marxisten und Multikulturalisten zu bekämpfen.
Diese Ritter seien dann verpflichtet, teils grausame Taten auszuführen. "Wir wollen das nicht tun", schreibt B., "aber man lässt uns keine andere Wahl." Sollte man sich entschieden haben, loszuschlagen, sei es "besser zu viele zu töten als zu wenige".
In einer Beschreibung der Kriegstaktik, erklärt B., wie bewaffnete Operationen durchzuführen seien, wie Kosten und Material berechnet werden. Der bewaffnete Kampf würde etwa 45.000 Multikulturalisten und Marxisten in Westeuropa das Leben kosten, so B., etwa eine Millionen weitere Menschen würden verwundet werden.
B. listet verschiedene Rezepte zur Herstellung von Sprengstoffen und Chemikalien auf, beschreibt in einer Art Tagebuch wie er auf seiner Farm die Bombenherstellung probte.
Wie Europa sich verändern muss, analysiert B. über hunderte Seiten auf abstruse Weise. Er beschreibt das Szenario eines Bürgerkrieges zwischen verschiedenen Kulturen. Als alternative Investitionen der Staaten schlägt er vor: "Waffen - von Sturmgewehren, über Munition, Granaten und Minen, Schutzsichere Westen, Bunker, Überlebens-Bücher, Farmen spezialisiert auf Produkte mit hohem Kalorien-Wert". Zudem müsse man auf Landwirtschaft setzen, sowie Medizin und Handwerk.
Auch "Welt Online"-Kolumnist Henryk Broder findet Erwähnung in dem Manifest des norwegischen Attentäters. Anders B. zitiert ein Interview, das Broder einer niederländischen Zeitung gab, und in dem der Autor Europäer aufforderte auszuwandern, sollten sie ihre Freiheit weiter behalten wollen. "Broder ist überzeugt, dass die Europäer sich der Islamisierung nicht widersetzen werden", so B. "Viele Deutsche haben nicht auf Broders Rat gewartet. Die Zahl der Migranten aus Deutschland hat längst die Zahl der Immigranten übertroffen."
Am Ende des Dokuments präsentiert sich der Massenmörder von Norwegen in bislang unveröffentlichten Fotos. Eines der Bilder zeigt ihn in einem Schutzanzug mit Gasmaske beim hantieren mit Chemikalien. Auf einem anderen Bild trägt B. eine Militäruniform, mit Abzeichen der Tempelritter. In einer weitere Aufnahme posiert der Terrorist mit einem Sturmgewehr und einer Taucher-Uniform. Auf seinem Arm prangt ein Button auf dem steht: "Marxist Hunter - Norwegen: Erlaubnis zur Jagd von Multikulturellen Verrätern."
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: semenivanov88 (24.07.2011)
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