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Marokko: Islamisten sollen für Explosion verantwortlich sein
Der Dschamaa el-Fna in Marrakesch, der „Perle des Südens“, gehört zum Pflichtprogramm eines jeden Marokko-Reisenden. Reges Treiben den ganzen Tag: Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler, Tanzäffchen, Wasserträger und Couscous-Garküchen.
Ein Festival für Augen, Ohren und Gaumen, denn natürlich bieten der angrenzende Basar und die den Platz umringenden Dachcafés alle Genüsse des Maghreb, des islamischen Westens. Ausgerechnet dieser „Platz der Gaukler“ in der Stadt am Fuße des Hohen Atlas, die neben Meknès, Fès und Rabat zu den Königsstädten Marokkos zählt, ist Tatort eines Anschlags geworden.
Die Behörden gehen nach Auswertung der ersten Beweismittel vom Tatort von einem Terroranschlag aus. Mindestens 18 Menschen kamen ums Leben, etwa 20 wurden verletzt. Unter den Opfern sind auch ausländische Touristen.
Ort der Explosion ist ein beliebter Touristenmagnet
Die Detonation ereignete sich in dem beliebten Café „Argana“ auf dem Dschamaa el-Fna. Sie war so gewaltig, dass sie noch in zwei Kilometern Entfernung zu hören war, berichteten Augenzeugen. Das Restaurant und Kaffeehaus ist ein Touristenmagnet in Marokkos malerischer Wüstenstadt.
Das stets gut besuchte „Argana“ am Rand der Altstadt ist auf ein internationales Massenpublikum ausgerichtet. Es passt traditionelle nordafrikanische Küche an den Geschmack der Urlauber aus aller Welt an.
Von der Restaurant-Terrasse bietet sich ein spektakulärer Blick über den Hauptplatz am Basarviertel. Das von historischen Bauten umgebene Gelände ist als Unesco-Welterbe geschützt.
Gesamte Café-Fassade wurde weggesprengt
Auf diesem Platz wurden Teile des Hitchcock-Klassikers „Der Mann, der zu viel wusste“ von 1956 gedreht. Der Platz war damals die orientalische Kulisse für Doris Day und James Stewart, die als amerikanisches Touristenehepaar in eine Mord- und Spionagegeschichte verstrickt wurden. Auch beim Film „Sex and the City 2“ mit Sarah Jessica Parker diente das Markttreiben als Schauplatz.
Marokko zählt, neben Algerien, Libyen, Mauretanien und Tunesien, zu den Maghreb-Staaten Nordafrikas. Das Wort Maghreb stammt aus dem Arabischen und bedeutet „der Westen“ und spielt auf die untergehende Sonne an. Doch von Einigkeit unter diesen Ländern kann – nicht nur seit den jüngsten Protesten und Umwälzungen – kaum die Rede sein. Seit der Besetzung der Westsahara durch Marokko ist das Königreich mit dem Nachbarn Algerien verfeindet. Der Konflikt mit der Bewegung Frente Polisario um die Selbstständigkeit der Region ist ungelöst.
Die konstitutionelle Monarchie wird von König Mohammed VI. geführt. Im Unterschied zu seinem Vater Hassan II. ist der 48-jährige Jurist jedoch seit zwölf Jahren dabei, das Land zu modernisieren. Zu spüren ist das etwa an den guten Straßen und Verkehrsverbindungen sowie vielen Industrieansiedlungen. Das Land baut für Milliardensummen die Infrastruktur aus: So sollen bis 2015 mehr als fünf Milliarden Euro in Logistikanlagen in Seehäfen oder an Flughäfen fließen.
Den Ausbau finanziert Marokko auch über private Investitionen: Beispielsweise haben im Hafen Tanger Med deutsche und dänische Umschlagsfirmen eigene Anlagen gebaut und sind langjährige Pächter. Dennoch belasten Korruption und Bürokratie die Wirtschaft. „Auch wenn das Land weiter ist als andere in der Region: Auf das Rechtssystem sollte man sich in Marokko nicht verlassen“, erklärt Jürgen Stephan, Geschäftsführer von Control Risks Deutschland.
Das Bruttoinlandsprodukt Marokkos erreichte 2010 nach Angaben des Internationalen Währungsfonds gut 103 Milliarden Euro. Landwirtschaft und Fischerei (15 Prozent) und die verarbeitende Industrie (14 Prozent) sind die größten Sektoren. Nachdem der Staatshaushalt einige Jahre lang einen Überschuss ausgewiesen hatte, rutschte er zuletzt ins Minus: 2009 wie auch 2010 betrug die Neuverschuldung gut ein Prozent des BIP. Die Inflationsraten der vergangenen beiden Jahre lagen bei ein bis zwei Prozent. Die Arbeitslosenquote wird offiziell mit rund zehn Prozent angegeben. Für die Europäische Union hat das Land den Status eines „bevorzugten Partners“.
Augenzeugen berichteten von chaotischen Szenen auf dem beliebten Platz. „Es gab einen riesigen Knall, es stieg viel Rauch auf und es regnete Trümmer. Hunderte Menschen rannten in Panik umher, einige hin zum Café, andere weg vom Platz. Die gesamte Fassade des Cafés wurde weggesprengt“, sagte der Londoner Andy Birnie.
Er verbringt seine Flitterwochen in Marrakesch. „Es war Mittagszeit, deshalb war viel los auf dem Platz“, sagte er. „Wir haben den Platz gerade betreten, waren aber durch Stände abgeschirmt. Einheimische sagten uns, dass Gasflaschen explodiert seien.“
Viele Verletzte sind offenbar Touristen
Auch der 34-jährige Portugiese Alexandre Carvalho wurde Zeuge der Explosion. „Ich bin gerade auf dem Platz angekommen, dort, wo die meisten Cafés sind. Plötzlich hörte ich diese schwere Explosion“, sagte er.
Er habe mit dem Rücken zu ihr gestanden. „Ich habe mich umgedreht, um sie zu sehen. Mindestens zehn Menschen wurden verletzt“, sagte er.
Menschen mit Feuerlöschern seien zum Café gerannt. Einige Personen seien weggetragen worden. Ihrer Kleidung nach seien die meisten Verletzten Touristen gewesen, sagte Carvalho.
Tödlichstes Attentat seit dem Jahr 2003
Es ist das tödlichste Attentat der vergangenen acht Jahre in Marokko, das in den vergangenen Jahren von folgenreichen Terroranschlägen weitgehend verschont geblieben ist.
Der Terroranschlag in der marokkanischen Stadt Marrakesch weckt Erinnerungen an den 16. Mai 2003. Damals starben bei fünf Selbstmordanschlägen in der marokkanischen Hafenstadt Casablanca mindestens 45 Menschen.
Unter den Toten waren auch 12 der aus Marokko stammenden Attentäter. Die Anschläge gelten als die bislang blutigsten in der Geschichte des nordafrikanischen Königreichs.
Seitdem hat es in dem Land keinen Terroranschlag mit mehr als zehn Toten gegeben.
Die meisten Opfer der Anschläge in Casablanca waren Marokkaner, es starben aber auch vier Spanier, drei Franzosen und ein Italiener.
Einige der Selbstmordattentäter gehörten der in Marokko verbotenen islamistischen Gruppierung "Assirat al Moustaqim" (Der rechte Weg) an.
Nach den Anschlägen von Casablanca haben die marokkanischen Sicherheitskräfte ihren Kampf gegen den Islamismus drastisch verschärft.
Mehrere Terrorzellen wurden zerschlagen, tausende Verdächtige festgenommen, hunderte verurteilt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft den marokkanischen Behörden Willkür und Folter vor.
Quelle: dpa
2003 verübten mehrere Selbstmordattentäter in Casablanca einen Anschlag, bei dem einschließlich der Attentäter 45 Menschen ums Leben kamen. Die marokkanischen Behörden haben seitdem regelmäßig mutmaßliche Terroristen festgenommen und extremistische Gruppierungen verboten.
Aber auch Marokko blieb von den jüngsten Entwicklungen im gesamten arabisch-islamischen Raum nicht unbeeindruckt. Woche für Woche demonstrieren Zehntausende auf den marokkanischen Straßen für Reformen, für eine neue Verfassung, für mehr politische Mitbestimmung.
König plant Referendum für neue Verfassung
Besonders die im Königreich verbotenen Islamisten nutzen den nationalen Unmut, um für ihre antimonarchistische Agenda zu werben. Doch die Proteste richten sich kaum gegen König Mohammed VI., der in der Bevölkerung beliebt ist und verehrt wird.
Als direkter Nachkomme des Propheten Mohammed genießt der „Führer aller Gläubigen“ hohe Anerkennung. Im Juni will der Monarch per Referendum über eine reformierte Verfassung abstimmen lassen.
Es scheint, als wollten extremistische Kräfte in seinem Reich darauf nicht mehr warten. Verantwortlich für die Tat soll die mit dem Terrornetzwerk al-Qaida verbündete Marokkanische Gruppe Islamischer Kämpfer (GICM) gewesen sein.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: semenivanov88 (28.04.2011) W
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