Live-Ticker Libyen: Gaddafi soll Asyl in Südafrika abgelehnt haben
10.45 Uhr: Rebellen sehen "Tag der Entscheidung"
Die Aufständischen in Libyen haben nach eigenen Angaben bereits 95 Prozent der Hauptstadt Tripolis erobert. „Heute ist der Tag der Entscheidung“, kündigt der Militärsprecher der Aufständischen in Bengasi, Ahmed al-Bani, in einem Telefoninterview an. Die Niederlage der Truppen von Muammar al-Gaddafi sei unabwendbar.
Nach seinen Angaben war es am Morgen in den anderen Kampfgebieten zunächst vergleichsweise ruhig. Gefechte habe es am Morgen nur in der Öl- und Hafenstadt Brega gegeben. Die Führung der Rebellen bereite sich darauf vor, bald in die Hauptstadt Tripolis einzurücken.
9.54 Uhr: Südafrika – Gaddafi kommt nicht zu uns
Südafrikas Außenministerin Maite Nkoana-Mashabane sagt, al-Gaddafi werde nicht in ihr Land kommen, um dort Asyl zu beantragen. Auch habe Südafrika kein Flugzeug nach Libyen geschickt, um Gaddafi einen Rückzug zu ermöglichen. Sie wisse nicht, wo Gaddafi sich aufhalte.
Zugleich betont die Außenministerin, Südafrika werde im Falle eines Sturzes von Gaddafi eine Rebellenregierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht anerkennen.
9.37 Uhr: Belgien fordert rasche Diskussion über Libyens Zukunft
Belgiens Verteidigungsminister Pieter De Crem fordert die Nato zu raschen Beratungen über die Zukunft ihres militärischen Einsatzes in Libyen auf. „Das Ende scheint nahe zu sein“, sagt de Crem dem flämischen Radio VRT unter Bezug auf das Vorrücken der Rebellen in Tripolis. Die Nato müsse rasch entscheiden, wie es nach einem Sieg der Rebellen weitergehen solle.
Zunächst müssten jedoch „endgültige Nachrichten“ aus Tripolis abgewartet werden. Die gesamte internationale Gemeinschaft müsse „alle nötigen Maßnahmen zur Stabilisierung Libyens“ treffen. Belgien sei bereit, „auch in einem neuen Rahmen“ Libyen zu helfen. Belgien hatte sich unter anderem mit sechs Kampfflugzeugen des Typs F-16 und mit einem Minenräumer an dem Nato-Einsatz beteiligt. 9.03 Uhr: Cameron fordert Gaddafi zum Rückzug auf
Der britische Premierminister David Cameron fordert Gaddafi erneut zum Rückzug auf. „Aus den Szenen, die wir in Tripolis sehen, wird klar, dass das Ende für Gaddafi nahe ist“, heißt es in einer Stellungnahme Camerons. „Er hat entsetzliche Straftaten gegenüber dem libyschen Volk begangen und muss jetzt gehen, um weiteres Leiden seines eigenen Volkes zu verhindern.“
Cameron kehrt frühzeitig aus einem kurzen Familienurlaub in Cornwall zurück, um bei einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates die Situation in Libyen zu erörtern.
8.25 Uhr: Schwere Kämpfe um Gaddafis Residenz
Der britische Sender BBC berichtet von schweren Kämpfen um Gaddafis Residenz. „Was da genau abläuft, können wir aber nicht sagen“, sagt ein Reporter, nach dessen Einschätzung große Teile der Stadt bereits unter Kontrolle der Aufständischen seien. Dennoch flammten hin und wieder heftige Schießereien auf.
8.08 Uhr: De Maizière rechnet nicht mit deutschem Einsatz in Libyen
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hält einen militärischen Einsatz Deutschlands in Libyen nach dem Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi weiterhin für nicht erforderlich. Die Frage stelle sich nicht, sagt de Maizière der "Rheinischen Post".
„Wir setzen darauf, dass in einer Zeit nach Gaddafi dieses Land, wie andere arabische Staaten auch, aus eigener Kraft einen stabilen Staat aufrechterhalten kann. So ist es in Tunesien und in Ägypten.“
7.56 Uhr: Panzer verlassen Gaddafis Anwesen
Nach einem Bericht des Senders Al-Dschasira verlassen Panzer das Anwesen Gaddafis in Tripolis und nehmen einen Teil der Hauptstadt unter Beschuss.
7.29 Uhr: Gaddafi-Truppen kontrollieren 20 Prozent von Tripolis
Die Truppen von Gaddafi kämpfen nach Angaben der Rebellen noch immer in Tripolis. Sie kontrollierten 15 bis 20 Prozent der Stadt, sagt ein Sprecher im Sender Al-Dschasira.
7.21 Uhr: Australien fordert Gaddafi zum Machtverzicht auf
Die australische Ministerpräsidentin Julia Gillard ruft Gaddafi auf, sich dem Willen seines Volkes nicht länger in den Weg zu stellen. Gaddafi solle sich außerdem wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. Australien werde Libyen auf dem Weg zu Frieden und Demokratie unterstützen.
5.14 Uhr: Libyscher Ministerpräsident möglicherweise übergelaufen
Die Aufständischen berichten, der libysche Ministerpräsident Al Baghdadi al-Mahmudi habe sich möglicherweise ebenfalls von Gaddafi losgesagt. Der Regierungschef halte sich in einem Hotel in Tunesien auf, sagt ein Rebellensprecher in London.
4.45 Uhr: Obama ruft Gaddafi zum sofortigen Machtverzicht auf
US-Präsident Barack Obama fordert Gaddafi und sein Regime auf, das Ende ihrer Herrschaft zu akzeptieren. Die Kämpfe zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen hätten einen Wendepunkt erreicht und Libyen „entgleitet der Umklammerung eines Tyrannen“, erklärt Obama.
Der sicherste Weg, das Blutvergießen zu beenden, sei die Machtübergabe Gaddafis. Die Zukunft des Landes liege nun in der Hand des libyschen Volkes. Die USA würden in enger Abstimmung mit den Rebellen zusammenarbeiten und weiterhin darauf dringen, „dass die grundlegenden Rechte des libyschen Volkes respektiert werden“.
4.21 Uhr: Rebellen kontrollieren weite Teile von Tripolis
Die libyschen Rebellen nehmen den Grünen Platz ein. Seit Beginn des Aufstandes im Februar hatten dort regelmäßig Kundgebungen von Gaddafi-Anhängern stattgefunden. Kämpfer der Aufständischen feiern ausgelassen mit Einwohnern. „Wir haben auf das Signal gewartet und es ist passiert“, sagt der 50-jährige Nur Eddin Schatuni, der sich wie viele andere an den Feiern beteiligt.
3.45 Uhr: Rebellen stellen Gaddafi-Sohn Mohammed unter Hausarrest
Die libyschen Rebellen stellen den ältesten Sohn von Gaddafi unter Hausarrest. Die Aufständischen würden für seine Sicherheit garantieren, sagt Mohammed al-Gaddafi in einem Telefoninterview des Fernsehsenders Al-Dschasira. Eine Gruppe von Rebellen habe sein Haus umstellt, und ihm sei Sicherheit für sich und seine Familie zugesichert worden.
Der Vorsitzende des nationalen Übergangsrates Mustafa Abdul Dschalil bestätigt dem Sender, weder Mohammed al-Gaddafi noch dessen Familie seien verletzt. „Er wird in seinem Haus bleiben und ich garantiere für seine Sicherheit.“
0.35 Uhr: Gaddafis Leibgarde gibt laut Rebellensprecher auf
Gaddafis Leibgarde hat nach Angaben der Rebellen ihren Widerstand aufgegeben. Der Anführer der für den Schutz Gaddafis und der Hauptstadt zuständigen Einheit der Streitkräfte „hat sich der Revolution angeschlossen und seine Soldaten angewiesen, ihre Waffen niederzulegen“, sagte der Informationsminister der Aufständischen, Mahmud Schammam.
Die Rebellen hatten am Sonntag Tripolis erreicht und rückten in der Nacht zum Montag bis auf drei Kilometer ans Zentrum der Hauptstadt heran. Über den Aufenthaltsort Gaddafis war zunächst nichts bekannt.
0.17 Uhr: Gaddafi ruft zum Kampf um Tripolis auf
Gaddafi wendet sich in einer vom Staatsfernsehen ausgestrahlten Audio-Botschaft an seine Anhänger. Er sagt: „Ihr müsst auf die Straße gehen, um die Ratten und Verräter zu bekämpfen. Alle Stämme müssen nach Tripolis marschieren, um es zu beschützen. Wenn nicht, werdet Ihr Sklaven der Kolonialisten werden.“
Plötzlich stoppt seine Stimme. Für die Unterbrechung der Nachricht gab es keine Erklärung. Unklar war, von wo aus Gaddafi gesprochen hatte.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: semenivanov88 (22.08.2011)
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