Kandidaten-Krimi elektrozigarette: Plötzlich war ein Sozialdemokrat für Bellevue im Spiel
Für Deutschland könne Joachim Gauck „ein Leuchtturm in rauer See werden", sagt Matthias Platzeck. Von einem „echten Bürgerpräsidenten" schwärmt Heiko Maas. Und Klaus Wowereit weiß schon jetzt: „Joachim Gauck wird ein hervorragender Präsident sein." Die Sozialdemokraten können vor Stolz elektrozigarette kaum gehen, seitdem die Wahl Joachim Gaucks zum Bundespräsidenten als gesichert gilt.
Gewiss, die SPD hat sich für den parteilosen Berliner Theologen stark gemacht, doch hinter vorgehaltener Hand gab es stets Kritik an Auftreten und Äußerungen Gaucks. Der sei zu „rechts", meinten Vertreter des linken Flügels in der SPD.
Manch Sozialdemokrat verdreht die Augen
Anderen, etwa im Berliner Landesverband elektrozigarette der SPD, die gern über Gerechtigkeit und noch lieber über Gleichheit reden, ist Gaucks Freiheits-Pathos fremd. Mancher Sozialdemokrat verdreht die Augen, beschwört Gauck die friedliche Revolution von 1989. Nicht zuletzt: Vor eineinhalb Jahren waren es zunächst die Grünen gewesen, die Gauck als Kandidaten für das höchste Staatsamt ins Spiel brachten.
Auch im Machtspiel um die Nachfolge Christian Wulffs war der 72-jährige einstige Pfarrer beileibe nicht der einzige Kandidat, den die Sozialdemokratie aufbot. Zwar bezeichnete der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel Gauck öffentlich als „Favoriten". Intern und im Gespräch mit den Spitzenvertretern der Koalition indes liebäugelte die SPD auch mit anderen Kandidaten. Gauck blieb als letzter Konsens-Kandidat übrig. Gegen den ersten genannten elektrozigarette Namen, nämlich den von Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle, hätte die SPD keine Einwände gehabt. Sie selbst hatte Voßkuhle einst für Karlsruhe nominiert. Gegen Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) waren die Vorbehalte größer, indirekt schloss Gabriel am Samstagnachmittag diesen als Kandidaten aus. Kurz danach verzichtete er.
Gabriel bemühte sich um den schmalen Grat von Beständigkeit und Flexibilität. Einerseits wollte er nicht den einstigen Kandidaten Gauck dementieren oder gar demontieren, andererseits elektrozigarette konnte er sich nicht auf diesen Namen beschränken. Noch am späten Sonntagnachmittag hatte die CDU-Vorsitzende Angela Merkel ihr an sich eindeutiges Nein zu Gauck wiederholt.
"Kandidaten der Herzen"
Da auch bei den Grünen Zweifel am einstigen „Kandidaten der Herzen" herrschten – dafür genügte, dass sich Gauck über die Occupy-Bewegung mokiert hatte –, musste nach Alternativen gesucht werden. Dass Jürgen Trittin im Jahre 2010 Gauck „erfunden" hatte, primär um die schwarz-gelbe elektrozigarette Koalition vorzuführen, ist evident.
Für den früheren Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU) hatte es bei SPD und Grünen schon vor der Bundesversammlung 2010 hohe Sympathien gegeben. Die Tatsache, dass die Union ihn damals als Kandidaten ablehnte, erhöhte seine Reputation bei der Opposition; demnächst tritt Töpfer bei einer SPD-Veranstaltung auf. Der Ärger der FDP über Töpfer wurde erfreut registriert.
Töpfer spreche sowohl intellektuell an, könne aber auch in gemütlichen Runden Witze erzählen, hieß es im Willy-Brandt-Haus. Zeitweise schien es, als elektrozigarette favorisierten die Sozialdemokraten Töpfer gegenüber Gauck. Den Grünen hätte der 73-Jährige als Staatsoberhaupt wohl am besten gefallen.
Meinungsunterschiede offenbarten sich zwischen Roten und Grünen, nachdem die Union den früheren EKD-Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber ins Rennen schickte. Der Berliner Altbischof ist mit Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier befreundet. Während die SPD Huber lobte und für möglich hielt, sperrten sich die Grünen gegen einen einst hochrangigen Kleriker im Schloss Bellevue.
Töpfer oder Gauck?
Also: Töpfer oder Gauck. Zwei Faktoren ließ die SPD dann wieder stärker auf dem früheren Chef der Stasi-Unterlagenbehörde einschwenken. Zum elektrozigarette einen, dass die FDP sich immer stärker auf ihn zu bewegte. Die SPD rechnete nicht mit diesem starken Bekenntnis der Liberalen zu Gauck. „Klug gemacht", sagte Gabriel über deren Agieren.
Zum anderen setzte man wieder stärker auf Gauck, nachdem dieser zu erkennen gab, er stehe auch für eine Kandidatur, unterstützt von SPD, FDP und Grünen – also ohne die CDU/CSU – bereit. Gauck hatte zuvor stets erklärt, er werde keinen zweiten Wahlkampf führen, lasse sich elektrozigarette also nur mit einer veritablen Mehrheit im Rücken nominieren. In der SPD war das so verstanden worden, dass er eine Zustimmung der Unionsparteien als conditio sine qua non verstand. Dem aber war plötzlich nicht mehr so. Er werde "ein hervorragender Präsident" und "ein Leuchtturm in rauer See" sein: Viele Ministerpräsidenten begrüßen die Nominierung von Joachim Gauck für das Amt des Bundespräsidenten. Auch CDU-Länderchefs signalisieren Zustimmung – wobei sie ihren eigenen Kandidaten ein wenig hinterhertrauern. Klaus Wowereit (SPD)
Berlins Regierender Bürgermeister begrüßt die Kandidatenwahl: „Joachim Gauck wird ein hervorragender Präsident sein, der auf eine breite Mehrheit in der Bundesversammlung zählen kann." Er werde sich für Toleranz und Offenheit sowie für Freiheit und Demokratie elektrozigarette einsetzen. Winfried Kretschmann (Grüne)
Baden-Württembergs Ministerpräsident lobt die Entscheidung für Gauck: „Er kann das Vertrauen der Zivilgesellschaft in die Politik zurückbringen." Gauck verfüge über die Gabe, den Menschen Orientierung zu geben. Matthias Platzeck (SPD)
Brandenburgs Ministerpräsident meint: „Für Deutschland könnte Joachim Gauck ein Leuchtturm in rauer See werden. Der Republik wird solch ein nachdenklicher Mutmacher gut tun." Volker Bouffier (CDU)
Hessens Ministerpräsident reagiert eher verhalten: „Die Union hatte sehr gute eigene Kandidaten, die auf eine breite Akzeptanz gestoßen wären." Im Ergebnis trage er Gauck mit, „weil er eine überzeugende Persönlichkeit ist". Hannelore Kraft (SPD)
Die nordrhein-westfälische elektrozigarette Ministerpräsidentin verteilt Spitzen in Richtung der Berliner Regierungskoalition: „Wir haben Joachim Gauck schon einmal für den besseren Kandidaten gehalten und ihn auch gewählt." Gauck sei beliebt und hoch geschätzt. Kurt Beck (SPD)
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident geht davon aus, dass Gauck als Bundespräsident wichtige neue Anstöße geben kann. „Er hat es geschafft, junge und ältere Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten und aus allen Regionen Deutschlands neu für das demokratische Gemeinwesen zu begeistern." Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)
Die saarländische Ministerpräsidentin kündigt ihre Unterstützung für Gauck an und nennt ihn eine „sehr respektable Persönlichkeit". Sie betont aber: „Dass ich mir Klaus Töpfer mit seiner internationalen Reputation hätte elektrozigarette vorstellen können, ist kein Geheimnis." Erwin Sellering (SPD)
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident hofft, dass der frühere Chef der Stasi-Unterlagenbehörde sein hohes Ansehen nutzt, „um auf die Belange der Ostdeutschen hinzuweisen, und dass er so mit dafür sorgt, den mitunter überheblichen Blick aus dem Westen geradezurücken." Christine Lieberknecht (CDU)
Thüringens Ministerpräsidentin sagt über Joachim Gauck: „Ich glaube, dass er der Bundespräsident der Herzen werden kann." Er könne aufgrund seiner Lebens- und Berufserfahrung elektrozigarette sowie seiner Herkunft das Amt gut ausfüllen. Quelle: dpa
Darauf musste die Union reagieren. Noch am Sonntag, so heißt es, wurde der SPD aus Reihen der Koalition angeboten, einen Sozialdemokraten zum Bundespräsidenten zu wählen. Parteichef Gabriel berichtete darüber während der Telefonschaltkonferenz der SPD-Spitze am Rosenmontag. Dem Vernehmen nach brachte die Koalition Hamburgs früheren Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) ins Gespräch.
„Das ist mir unbekannt", sagte elektrozigarette der 70-jährige. Ein Gegenbeweis ist das nicht. Die Regierung startete offenbar noch ein weiteres Ablenkungsmanöver, so fiel gegenüber der SPD auch der Name Klaus von Dohnanyi (83), ebenso einst Hamburger Bürgermeister – und gut bekannt mit Angela Merkel. Zu offenkundig elektrozigarette erschienen derlei Versuche, Gauck zu verhindern. SPD, Grüne und FDP waren festgelegt. Gabriel griente am Sonntag im Kanzleramt – er versteht sich als Präsidentenmacher.
Indes: Im Willy-Brandt-Haus war Joachim Gauck am Montag nicht mehr präsent. Gegen Mittag ging in der dortigen Buchhandlung das einzige verfügbare Exemplar von Gaucks Bestseller „Winter im Sommer – Frühling im Herbst" über den Ladentisch. Eine Nachbestellung aber ist bereits aufgegeben. Für dieses Video wurde kein passender Videoplayer gefunden. Zum abspielen dieses Videos benötigen Sie einen aktuellen Adobe© Flash Player.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: semenivanov88 (20.02.2012)
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