Börsen-Turbulenzen: BDI-Chef gibt Politik die Schuld an der Finanzkrise
Angesichts der dramatischen Turbulenzen an den Finanzmärkten hat die deutsche Wirtschaft einen harten Sparkurs verschuldeter Staaten gefordert. Der Präsident des Industrieverbands BDI, Hans-Peter Keitel, sagte, es wäre bitter, wenn politisch verursachte Vertrauensverluste die weltweit guten Aussichten deutscher Firmen zunichte machten.
„Die Politik hat die Wurzeln für die aktuelle Unsicherheit an den Finanzmärkten gelegt, nicht etwa Spekulanten und Ratingagenturen. Es liegt nun an der Politik, das notwendige Vertrauen wiederherzustellen.“
In vielen Industrieländern hätten die Schuldenstände historische Höchstmarken erreicht, die dringend reduziert werden müssten. Hier müssten die Politiker den Bürgern reinen Wein einschenken: „Es ist unmöglich, immer neue Staatsschulden aufzutürmen.“
Nach Ansicht des früheren Chefs des Baukonzerns Hochtief besteht für die aktuelle Panik der Anleger kein realwirtschaftlicher Anlass. Zwar hätten die Risiken rund um den Globus deutlich zugenommen. „Aber deutsche Unternehmen und die deutsche Volkswirtschaft haben allerbeste Chancen, auch zukünftig zu den Globalisierungsgewinnern zu gehören.“
Die heimische Wirtschaft habe die weltweite Finanzkrise von 2008 rasch überwunden. Dieser Erfolg sei hart erarbeitet worden – „mit Innovationen, Kundennähe und einer konsequenten globalen Aufstellung“. Die Unternehmen hätten einen langen Atem gehabt. Seit Einführung des Dax am 1. Juli 1988 hat der Aktienindex der 30 größten deutschen Unternehmen einige Kurseinbrüche erlebt... 16. Oktober 1989: 14,7 Prozent (201 Punkte) 19. August 1991: 10,4 Prozent (155 Punkte) 11. September 2001: 9,2 Prozent (397 Punkte) 28. Oktober 1997: 8,7 (311,9 Punkte) 21. Januar 2008: 7,7 Prozent (524 Punkte) 6. Oktober 2008: 7,6 Prozent (410 Punkte) 6. November 2008: 7,3 Prozent (353 Punkte) 2. Oktober 1998: 6,7 Prozent (264 Punkte) 24. März. 2003: 6,5 Prozent (167 Punkte) 21. August 1998: 6,3 Prozent (325 Punkte) 10. September 1998: 6,2 Prozent (294 Punkte) 1. Dezember 2008: 6,2 Prozent (275 Punkte) 3. September 2002: 6,2 Prozent (210 Punkte) 5. August 2002: 6,0 Prozent (200 Punkte) 29. Oktober 2002: 5,9 Prozent (176 Punkte) 6. August 1990: 5,7 Prozent (100 Punkte)
Quelle: Deutsche Börse AG/dapd, Anmerkung: Verluste auf Intraday-Basis
„Diesen langen Atem vermisse ich in der Politik. Weltweit agiert sie immer noch im Krisenmodus. Sie gewöhnt sich eine Problemlösungskompetenz an, über die sie nicht verfügen kann“, kritisierte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).
Explodierende Staatsschulden verunsicherten die Märkte, hinzu kämen größere Inflationsgefahren. Höhere Zinsen und weniger Investitionen bedrohten wiederum Wohlstand, Arbeitsplätze und Aufstiegschancen.
Keitel warf auch der schwarz-gelben Koalition in Berlin vor, im Aufschwung zu wenig zu sparen. „Nun steigt in Deutschland selbst bei geradezu historischen Wachstumsraten von mehr als drei Prozent im zweiten Jahr in Folge die Staatsverschuldung weiter. Lediglich der Zuwachs nimmt ab.“
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: semenivanov88 (11.08.2011)
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