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Affäre Strauss-Kahn: Das bizarre Sexualverhalten französischer Politiker
Während Dominique Strauss-Kahn auf seinen nächsten Haftprüfungstermin wartete, trafen sich die Spitzenkräfte der französischen Sozialisten in Paris. Die Botschaft des Treffens war ein Aufruf zur Geschlossenheit: Die Partei halte in schwerer Stunde Kurs.
Beim Zeitplan, der die parteiinternen Abstimmungen über den Präsidentschaftskandidaten für Ende Juni vorsieht, soll es bleiben. „Was mit Dominique geschieht, ist sehr schlimm, aber nichts rechtfertigt, dass wir heute ändern, was wir zu tun haben. Wir haben einen Zeitplan, an den wir uns halten werden“, sagte die Parteivorsitzende Martine Aubry.
IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn ist bei weitem nicht der erste Politiker, der sich Vorwürfen sexueller Verfehlungen ausgesetzt sieht:
BILL CLINTON
Der damalige US-Präsident wurde von der Staatsangestellten Paula Jones beschuldigt, er habe sie 1991, als er Gouverneur von Arkansas war, in einem Hotelzimmer sexuell belästigt. Sie verlangte zwei Millionen Dollar Schadenersatz und ...
... eine ausdrückliche Entschuldigung des US-Präsidenten, was dieser entschieden ablehnte. Die Klage wurde im April 1998 abgewiesen.
Im August 1998 gestand Clinton, eine „unangemessene Beziehung" mit der Praktikantin Monica Lewinsky gehabt zu haben. Ihm wurde Falschaussage im Fall Paula Jones und Behinderung der Justiz in der Lewinsky-Affäre vorgeworfen.
Im Februar 1999 wurde Clinton in einem Amtsenthebungsverfahren freigesprochen.
SILVIO BERLUSCONIItaliens Regierungschef steht im Mittelpunkt zahlreicher Sexaffären. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 74-Jährigen Begünstigung der Prostitution von Minderjährigen sowie Amtsmissbrauch vor.Berlusconi soll im vergangenen Jahr die damals minderjährige Marokkanerin Karima el Mahroug alias Ruby Rubacuori bei Partys in seiner Villa in Arcore für Sex bezahlt haben. Im vergangenen Mai setzte er laut Staatsanwaltschaft durch, dass die wegen Diebstahls festgenommene Nachtklub-Tänzerin freigelassen wurde.
MOSCHE KATZAV
Der damalige israelische Präsident musste im Juni 2007 wegen eines Sexskandals zurücktreten. Im Dezember vergangenen Jahres wurde er wegen zweifacher Vergewaltigung einer ehemaligen Mitarbeiterin und ...
... sexueller Belästigung zweier weiterer Angestellter während seiner Amtszeit als Tourismusminister und während seiner Präsidentschaft zu sieben Jahren Haft sowie zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Katzav weist alle Vorwürfe zurück und ging in Berufung.
CANAAN BANANA
Simbabwes Ex-Präsident wurde im Mai 2000 wegen „Sodomie und anderer Sexualvergehen" zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.
Er soll die Straftaten während seiner Präsidentschaft von 1980 bis 1987 begangen haben. Im Januar dieses Jahres kam er vorzeitig aus der Haft frei.
ANWAR IBRAHIM
Dem früheren malaysischen Vize-Regierungschef und späteren Oppositionsführer drohen in einem laufenden Verfahren wegen homosexueller Beziehungen mit einem Ex-Mitarbeiter bis zu 20 Jahre Gefängnis.
Homosexualität ist im muslimischen Malaysia illegal. Anwar war bereits Ende der 90er Jahre wegen Homosexualität und Betrugs zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.
JACOB ZUMA
Der heutige südafrikanische Präsident wurde im Mai 2006 von dem Vorwurf freigesprochen, 2006 eine HIV-positive Frau vergewaltigt zu haben.
Quelle: AFP
De facto bedeutet dies, dass Strauss-Kahn selbst im Falle eines Freispruchs aus dem Rennen ist – auch wenn das niemand ausspricht. Aubry lehnte es ab, sich zu ihren eigenen Ambitionen zu äußern, dazu sei es zu früh.
In den Umfragen scheint bislang der ehemalige Parteivorsitzende François Hollande am meisten davon zu profitieren, dass Strauss-Kahn seinen Kandidatenstatus eingebüßt hat, bevor er ihn je offiziell erklärt hatte.
Lebhafte Diskussion über Geschlechterrollen
Unterdessen hat die Affäre in Frankreich eine lebhafte Diskussion über Geschlechterrollen und Sexismus als kulturelle Eigenart ausgelöst. Zahlreiche Medien rütteln am bislang geltenden Schweigegelübde, was das stellenweise grenzwertige Sexualverhalten mancher Politiker betrifft.
Vor allem ein neun Jahre zurückliegender Fall ist nun wieder ins Licht gerückt. Die damals 23 Jahre alte Journalistin und Autorin Tristane Banon will Strauss-Kahn 2002 für ein Buchprojekt interviewt haben und behauptet, dabei von ihm sexuell bedrängt worden zu sein. Die Autorin hatte den Vorfall vor vier Jahren in einer Art Promi-Dinner-Talkshow selbst geschildert.


„Mit Strauss-Kahn (der Name wurde bei der Ausstrahlung akustisch unkenntlich gemacht) sei das damals „sehr schlecht abgelaufen“, erzählt die Autorin in der Sendung. Der Politiker habe sie für das Interview in eine Wohnung gebeten, die er normalerweise nicht bewohne.
Das Apartment sei leer gewesen, bis auf einen Fernseher und ein Bett. Strauss-Kahn habe ihr gesagt, er beantworte ihre Fragen nicht, wenn sie seine Hand nicht halte. Von dort sei es dann „weitergegangen über den Arm und dann noch weiter“.
"Na, habe ich Ihnen Angst gemacht?"
Am Ende, behauptet Banon, habe sie sich am Boden mit Strauss-Kahn „geschlagen“. Sie habe ihm „Fußtritte versetzt“, er habe ihren BH geöffnet. Sie habe das Wort „Vergewaltigung“ gesagt, um ihn abzuschrecken, aber das habe ihn nicht beeindruckt.
„Er schien das gewohnt zu sein.“ Schließlich sei sie gegangen. Danach habe Strauss-Kahn ihr noch eine SMS geschickt: „Na, habe ich Ihnen Angst gemacht?“
Der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, wird in New York eines „kriminellen sexuellen Akts“ und der „versuchten Vergewaltigung“ beschuldigt. Er soll versucht haben, in einem New Yorker Luxushotel ein Zimmermädchen zu vergewaltigen.
In einigen Medienberichten hieß es, der verheiratete 62-Jährige habe die 32 Jahre alte Frau zum Oralsex gezwungen. Ein New Yorker Polizeisprecher stellte in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur dpa aber klar, dass in diesem Fall die Anklage anders formuliert worden wäre. Hätte Strauss-Kahn das Zimmermädchen tatsächlich zu Oralsex gezwungen, würde die Anklage nicht nur auf „versuchte Vergewaltigung“, sondern auf „Vergewaltigung“ lauten. Nach Angaben des Sprechers ist noch unklar, ob Strauss-Kahn schon am Sonntag einem Richter vorgeführt wird. Dies hänge auch damit zusammen, wie viele andere Fälle es noch gebe. dpa
Sie habe damals erwogen, Klage zu erheben, und einen prominenten Anwalt aufgesucht. Dieser habe bereits einen „ganzen Haufen“ ähnlicher Fälle auf dem Tisch gehabt. Schließlich habe sie die Sache auf sich beruhen lassen, weil sie nicht „bis ans Ende ihrer Tage das Mädchen sein wollte, das ein Problem mit einem Politiker hatte“.
Banons Mutter, Anne Masouret, die für die Sozialisten im Regionalparlament des Departements Eure sitzt, hatte ihrer Tochter damals abgeraten zu klagen. Inzwischen bedauert sie das. Die Sache sei „aus familiären und freundschaftlichen Gründen delikat“ gewesen.
Die Autoren Christophe Deloire und Christophe Dubois hatten den Fall 2006 in ihrem Buch „Sexus Politicus“ geschildert, in dem sie das Sexualverhalten französischer Politiker als insgesamt ziemlich ungehemmt beschrieben.
Eben diese traditionelle Duldsamkeit wird angesichts der gewaltigen Dimension der DSK-Affäre nun von mehr und mehr Beobachtern infrage gestellt.
Schluss mit der "sexuellen Ausnahmeregelung"?
Der Brüssel-Korrespondent der „Libération“, Jean Quatremer, der als einer der wenigen französischen Journalisten Strauss-Kahn bereits 2007 öffentlich als notorischen „Anmacher“ kritisiert hatte, stellt fest, dass das, was in Frankreich als übliches Verhalten eines „french lover“ durchginge, im angelsächsischen Kulturkreis oft zurecht als sexuelle Belästigung gelte.
Mit dieser „sexuellen Ausnahmeregelung“, die sich Frankreich bislang geleistet habe, könne es nun vorbei sein, schreibt auch der Soziologe Eric Fassin.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: semenivanov88 (18.05.2011) W
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