33 Jahre in Haft: Polizistenmörder in Florida mit Gift hingerichtet
Im US-Bundesstaat Florida ist ein 61-jähriger Mann wegen Mordes an einem Polizisten hingerichtet worden. Er wurde um 19.14 Uhr für tot erklärt.
Er war der erste Todeskandidat in Florida, bei dem eine Giftspritze mit einer neuen Mischung aus verschiedenen Drogen verwendet wurde. Die Hinrichtung war ursprünglich für den Nachmittag angesetzt, verzögerte sich aber, weil der Oberste Gerichtshof bis zuletzt über Einwände beriet.
Manuel Valle war für den Mord an einem Polizisten bei einer Verkehrskontrolle vor 33 Jahren verurteilt worden. Ein weiterer Beamter, der bei der Schießerei dabei war, sagte gegen Valle aus. Der Beamte überlebte die Schüsse auf ihn, weil er eine kugelsichere Weste trug. Die USA sind einer von weltweit 58 Staaten, in denen die Todesstrafe noch offiziell vollstreckt wird. Amnesty International (AI) registrierte 2010 nur in China, dem Iran, Nordkorea und dem Jemen mehr Hinrichtungen als in den Vereinigten Staaten. In 34 der 50 US-Bundesstaaten sehen Gesetze die Todesstrafe für schwere Verbrechen vor. Darüber hinaus kann die Todesstrafe im ganzen Land nach Bundes- und Militärrecht verhängt werden. Seit Wiederaufnahme der Hinrichtungen 1977 wurden nach Angaben des US- Death Penalty Information Centers (DPIC) 1267 Todesurteile vollstreckt, darunter 33 im laufenden Jahr. Die meisten Exekutionen gab es mit 474 in Texas (10 bisher im Jahr 2011), 109 in Virginia (2011: 1) und 96 in Oklahoma (2011: 2). Häufigste Hinrichtungsart ist die Giftspritze. Andere Straftäter starben auf dem elektrischen Stuhl, in der Gaskammer, wurden erschossen oder gehängt. Laut Amnesty wurden zwischen 1977 und 2001 in den USA auch mindestens 44 Gefangene mit geistigen Behinderungen hingerichtet. Anfang 2011 waren nach DPIC-Angaben 3251 Todeskandidaten hinter Gittern, die meisten in Kalifornien (721), Florida (398) und Texas (321). Durch Anfechtungen des Urteils, Wiederaufnahmeverfahren oder andere Verzögerungen können Jahrzehnte vom Urteil bis zur Hinrichtung vergehen. Seit 1973 wurden in den USA 138 Menschen wegen erwiesener Unschuld oder erheblicher Zweifel an ihrer Schuld wieder aus den Todeszellen entlassen. Bei mindestens 23 Menschen wurde die Unschuld erst nach der Hinrichtung festgestellt. Quelle: dpa
Die Hinrichtung begann um 18.56 Uhr in Anwesenheit der Angehörigen des Ermordeten. Dessen heute 53-jähriger Sohn sagte, die Seele seines Vaters könne nach 33 Jahren endlich Ruhe finden. Valle habe noch einmal ein ganzes Leben gelebt, nachdem er das eines anderen genommen habe.
Vor einer Woche war im US-Staat Georgia Troy Davis trotz internationaler Proteste hingerichtet worden. Davis soll 1989 ebenfalls einen Polizisten erschossen haben. Der Verurteilte beteuerte bis zuletzt, dass er die Tat nicht begangen habe.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: semenivanov88 (29.09.2011)
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